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67 VORDERINDIEN.

Die Halbinsel Vorderindien bildet mit den im NW., N. und O. an-
grenzenden
Gebieten das Britisch-Indische Kaiserreich, das einschl.
der von einheimischen Fürsten regierten Vasallenstaaten eine Aus-
dehnung
von 4860000qkm hat und von 315 Mill. Menschen bewohnt
wird. Dies Reich übertrifft also Deutschland an Flächenraum um
mehr als das 8fache, an Bevölkerung fast um das 5fache. Umwallt
durch die Randgebirge des iranischen Hochlands, des Himâlaya
und der birmanischen Grenzketten besteht es im Innern im Norden
aus Tiefebenen, im Süden aus einem Tafellande. Letzteres, das
Dekkhanplateau im weiteren Sinne, ist eine zerstückelte Scholle
von uraltem Gestein (archäischen[archaischen] Gneisen und Schiefern und alten
Sedimentgesteinen), die in der Gegend von Delhi bis nahe an den
Himâlaya reicht, im Süden als Halbinsel vorspringt. Ihr Halb-
inselteil
, Dekkhan (S. 100) im engeren Sinne, im NW. überlagert
von basaltischem Trapp, ist eine vorwiegend steinige wasserarme,
von O. nach W. ansteigende Hochfläche von 350-950m Meereshöhe,
fruchtbar nur in den Tälern und Deltas der ostwärts fließenden
Flüsse und im Bereich des sog. blacksoil. Ihr in 2700m gipfelnder
Westrand fällt steil ab zu einem tropisch üppigen Küstensaum.
Der nördliche Teil des Dekkhan-Plateaus, Zentralindien, ist land-
schaftlich
ähnlich gestaltet. Er erhebt sich in der Aravallikette
(S. 141) im W. bis zu 1720m, im Vindhyagebirge (S. 157) bis zu
879m, in dem basaltischen Plateau von Mâlwâ bis zu 500m.
Das nordindische Tiefland oder Hindûstân ist jugendliche Allu-
vionsbildung
des Indus, Ganges und Brahmaputra; im Gebiet
des ersteren Steppenland, nach SO. hin sogar von Wüstencharakter
(Thar S. 142), in dem der beiden anderen einförmige, üppig frucht-
bare
Ebene mit Äckern und Baumgärten. Der Himâlaya, bietet
mit seinen Urwäldern und seinen bis über 8000m aufragenden
Schneegipfeln Landschaften von unerreichter Großartigkeit.

Das Klima, mit 26,7° C. im Mittel, ist tropisch, schwankt aber
in dem kontinentalen Nordwesten zwischen 48,3° im wärmsten und
9,8° im kühlsten Monat (Peschâwar). Im Sommer herrscht (außer
im nordwestl. Panjâb) der feuchte SW.-Monsun und Regenzeit, im
Winter der trockene NO.-Monsun, der nur dem Ostrande des Dekkhan
Regen bringt. Die höchste jährliche Regenmenge haben die Kassia-
Berge
in Assam (12400mm), der Himâlaya (Darjiling 3050mm), der
Westrand der Dekkhanhalbinsel (Bombay 1890mm), den geringsten
das Gebiet des mittleren Indus (S. 209; nur 12-13cm).

Der Pflanzenwuchs ist im Hoch- und Tiefland, im S. und
N. wesentlich verschieden. Tropische Vegetation zeigen der